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Geschichte der Ngakpa-Tradition

 

K1024 DSC08175Die Ngakpa-Tradition wurde von Padmasambhava im 8.Jahrhundert gegründet, damit auch Laien spirituelle und kulturelle Ausbildung erhalten konnten. Der König Trisong Detsan (742-797 n.Chr.) erbrachte nicht nur einen großen Betrag zur Entwicklung der Ngakpa-Tradition, sondern auch er selbst wurde zum Vorbild ein Ngakpa.

Die Gemeinschaft der Ngakpas wird ursprünglich „Go kar Chang lo“ genannt. Wörtlich bedeutet dies „Die Gemeinschaft mit weißer Robe und langem Haar“ oder einfach „Die Gruppe der weißen Sangha“. Das erste Ngakpa-Zentrum war ein Ast der Hochschule von Samye und es hieß „Ngakpa Dud dul Ling“, d.h. „Dämonen-Unterwerfungs-Kloster“. Dort wurden die Leute in Literatur, Übersetzung, Astrologie, Meteorologie und insbesondere in Vajrayana-Studien und Praktiken ausgebildet.

Viele Ngakpas haben ihre eigenen großartigen Fähigkeiten gezeigt, indem sie hoch ausgebildete Leute und Praktizierende wurden. Ein Beispiel hierfür ist der Gründer der Traditionellen Tibetischen Medizin (TTM) Yuthok Yonten Gonpo der Ältere (708-833 n.Chr.). Er war Ngakpa und viele Praktizierden seiner Linie waren Ärzte.

Im 9.Jahrhundert war der dritte Dharma König Tri Ralpa Chan mit am Aufbau der Ngakpa-Tradition beteiligt. Der König selbst war ebenfalls ein Ngakpa, wie auch aus seinem Namen ersichtlich ist: „Ralpa“ bedeutet Dreadlock und lange, bisweilen zu Dreadlocks verfilzte Haare sind ein häufiges Zeichen der „Berufswürde“ von Ngakpas.Dadurch, dass er sich dem Dharma gewidmet hat und die Tradition unterstützt hat konnte sich die Ngakpa-Tradition über ganz Tibet ausbreiten.

Tatsächlich gibt es nicht nur eine Ngakpa-Tradition. Vielmehr haben die fünf großen spirituellen Traditionen je eigene Ngakpa-Traditionen mit je eigenen Bezeichnungen und unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten: So gibt es Bön-Ngakpas (Drangsong); in der Nyingma-Schule spricht man von Ngakpa/Ngakmo, Kyimngak (Haushälter) und Drongngak (Dorfngakpas), Terton (Schatzfinder) und Rigdzin (Wissenshalter).


So unterscheidet man entsprechend der Schulen
• die tibetische einheimische Ngakpa Bonpo Schule → die Drangsong (Weise),
• die verbreitetste Ngakpa Gruppe der Nyingma Schule → Ngakpa, Ngakmo, Kyimngak, Drongngak,
• Tertöns (Schatzfinder) und Rigdzin (Weise),
• Entsagende Ngakpas der Kagyü Schule → Naljorpa, Naljorma, Togtenpa
• Spezielle Ngakpas der Chöd-Schule → Ngakpa, Chödpa
• die Familien-Linien Ngakpas der Ngakpa Schule → Ngakpa, Gongma
• die Ngakpas der Gelugpa-Schule → Naljorpa, Genyen.Khadro Tsering Chodon, Drikong Khadroma und Ngakmo Tsekyid sind hochqualifizierte noch lebende Ngakmos.Die höchste spirituelle Verwirklichung kann sowohl von Männern, als auch von Frauen errreicht werden. Frei von sektiererischem Glauben setzt sich die Ngakpa-Tradition heute in Tibet, Nepal, Indien, Mogolei und seit kurzem auch im Westen fort. Beide Geschlechter, sowohl Männern, als auch Frauen studieren und praktizieren während ihres Alltags.


Nonnen erhalten eine Ordination durch eine Ordinations-Ritual. Sie entsagen dem gewöhnlichen Lebensstil und leben nach der klösterlichen Tradition. Sie studieren und praktizieren eine Kombination aus Sutra und Tantra.
Die Ordination der Ngakmos geschieht durch tantrische Ermächtigung. Sie leben in Familien und innerhalb der dynamischen Gesellschaft. Sie studieren und praktizieren hauptsächlich Tantra.Die Lebensphilosophie der Ngakpa-Tradition
Die Philosophie beschreibt den Weg der Transformation. Die mentalen Gifte oder negativen Emotionen können dabei in Weisheit umgewandelt werden.Verweilend im natürlichen Zustand → Subjekt – der GeisteKhadro Tsering Chodon, Drikong Khadroma und Ngakmo Tsekyid sind hochqualifizierte noch lebende Ngakmos.Die höchste spirituelle Verwirklichung kann sowohl von Männern, als auch von Frauen errreicht werden. Frei von sektiererischem Glauben setzt sich die Ngakpa-Tradition heute in Tibet, Nepal, Indien, Mogolei und seit kurzem auch im Westen fort. Beide Geschlechter, sowohl Männern, als auch Frauen studieren und praktizieren während ihres Alltags.Der Unterschied zwischen Ngakmos und Nonnen
Nonnen erhalten eine Ordination durch eine Ordinations-Ritual. Sie entsagen dem gewöhnlichen Lebensstil und leben nach der klösterlichen Tradition. Sie studieren und praktizieren eine Kombination aus Sutra und Tantra.
Die Ordination der Ngakmos geschieht durch tantrische Ermächtigung. Sie leben in Familien und innerhalb der dynamischen Gesellschaft. Sie studieren und praktizieren hauptsächlich Tantra.Die Lebensphilosophie der Ngakpa-Tradition
Die Philosophie beschreibt den Weg der Transformation. Die mentalen Gifte oder negativen Emotionen können dabei in Weisheit umgewandelt werden.Verweilend im natürlichen Zustand → Subjekt – der Geiste→ Objekt – der Gegenstand (oder Angelegenheit)Die tägliche Lebensphilosophie, dass heißt die Anwendung des Pfades (Transformation).
Dies sind die drei unveränderbaren Aspekte.
Die nicht gefärbte weiße Robe (Kleidung) und das ungeschnittene lange Haar repräsentieren den unveränderten natürlichen Geist.
Die spirituelle Praxis der Ngakpa-TraditionNgondron → vorbereitende Übungen; gewöhnliches und ungewöhnliches NgondroKyedrim → Erschaffungspraxis; Gottheitenpraxis, friedvoll und zornvoll als Ausdruck von Mitgefühl und WeisheitDzogrim → Vollendungsstufe; energetische Arbeit und Arbeit mit dem Geist, wie bei den sechs Yogas von NaropaDzogchen → (nach der Nyingma-Schule) Große Vollkommenheit mit Khegs Chod (Leerheit) und Thodrgral (Erscheinung)

Im Tibetischen werden die Samaya (Versprechen) Damtshig genannt. Sie beziehen sich auf die 14 Wurzel-Samayas und die 25 Ast-Samayas und Hunderttausend alltägliche Samayas. Die alltäglichen Samayas werden durch drei Aspekte vorgegeben, nämlich: Körper → als Erscheinung; Rede → als illusionärer Klang/ illusionäres Mantra; Geist → als illusionäre Freude.Ausbildungssystem der Ngakpa-Tradition
Die Ausbildung wird durch Familienangehörige, örtliche Ngakpa-Häuser oder Gruppenstudien in den Dörfern, in Klöstern und Tempeln und individuellen Meistern sichergestellt.
Die Studienfächer sind → Tibetisch, tibetische Studien zum tantrischen Buddhismus, Philosophie, Anatomie, Physiologie etc.
Außerdem zusätzliche Studien, wie Astrologie und TTM, einschließlich Heilrituale und Heilmantras.Die Aktivitäten der Ngakpas und deren soziale RolleDie Ngakpa-Tradition ist äußerst für alle Mitglieder der tibetischen Gesellschaft. Ngakpas und Ngakmos sind immer breit anderen freundlich durch ihre alltäglichen Aktivitäten zu helfen. Soziale Aktivitäten, medizinische Ratschläge und astrologische Vorschläge gehören zu deren Aufgabe. Sie versuchen Einzelpersonen, aber auch Gruppen und Gemeinschaften zu unterstützen. Sie führen spirituelle Aktivitäten durch, Weissagungen, Durchführung tantrischer Rituale, Kontrolle des Wetters. Hinzu kommen kulturelle Aktivitäten und Erhaltung und Entwicklung ganzheitlicher allgemeiner tibetischer Studien, wie Literatur, Kunst, Medizin und so weiter.„Hervorzuheben ist die lebenspraktische Ausrichtung dieser Tradition, die auf das Glück und den Nutzen aller Wesen im Allgemeinen und auf die menschliche Gemeinschaft im Besonderen hin ausgerichtet ist. Der spirituelle Pfad eines Ngakpas folgt dem Bodhisattva-Ideal, das eigene Potenzial zum Nutzen aller empfindenden Wesen zu entfalten. So erzählte mir ein befreundeter Ngakpa, der in Dharamsala einen Ngakpa-Tempel betreibt, dass sich seine Funktion innerhalb der Gemeinschaft mit der eines Sozialarbeiters vergleichen ließe. So dienen die Lehren und Methoden dieser Tradition der Schulung der Ngakpas und Ngakmas mit dem Ziel, der Gemeinschaft positiv und nichtsektiererisch dienen zu können.“Das Überleben der Ngakpa-Tradition tausend Jahre zuvor und heuteDer letzte König, Lhang Tharma (802-842) gab sein bestes, um den Buddhismus in Tibet auszuradieren, aber er schaffte es nicht die Ngakpa-Tradition zu zerstören. Tausend Jahre später würden alle Aspekte der tibetischen Kultur durch die chinesische kulturelle Revolution schwer beschädigt., besonders die tragische „Abgabe“ des Buddhismus, aber die Ngakpa-Tradition hat einmal mehr überlebt und wird heute fortgesetzt.Die Zukunft der Ngakpa-Tradition
Da auch die Ngakpa-Tradition der Vergänglichkeit unterworfen ist, besteht die Gefahr, dass sie verloren geht. Auch wenn es dem täglichen Leben der eingeborenen Tibter sehr nah ist, so kann es durch Missverständnisse der Leute zu dessen Verlust kommen. Der Wert dieser Kultur wird nicht auf die korrekte Art und Weise hochgeschätzt, respektiert und bewahrt.Die Bewahrung und Entwicklung der Ngakpa-Tradition in der modernen Gesellschaft ist sehr wichtig und sie muss in den neuen Lebensstil integriert werden, damit sie überleben kann. Die Lebensphilosophie der Ngakpas kann allen Menschen in seiner Gesamtheit nutzen.

Im Westen hat sich vor allem im Verlauf der letzten zwanzig Jahre ein bestimmtes Bild zu dieser Tradition etabliert. Es zeigt eine vorwiegend in weiße Roben gewandete Person, die mehr oder weniger die Rolle eines Zauberers spielt. Basierend auf dieser Vorstellung erscheinen seit ungefähr zehn Jahren immer mehr westliche „Ngakpas“, die sich einem geneigten Publikum gern in weiße Roben gehüllt, mit gefährlich starrender Miene und bunten Hüten präsentieren. Dieses Phänomen ist jedoch mit Vorsicht zu genießen: Eine prachtvolle Fassade ist kein Garant für einen entsprechenden Inhalt. Die eigentliche tibetische Tradition, die sich hinter diesem Begriff verbirgt, ist sehr viel komplexer und beinhaltet keineswegs immer eine deutliche Zur-Schau-Stellung.

Rebkong ist eine wohlbekannte Region im Nordosten Tibets (Amdo).
Ngak Mang bedeutet „Viele Ngakpas“ oder „Große Gruppe der Ngakpas“. Bei den Rebkong Ngakpas handelt es sich um die größte Ngakpa-Gruppe in der Geschichte Tibets.
Der Ursprung der Rebkong Ngak Mang liegt im 9. Jahruhundert n.Chr.
Ein berühmter Ngakpa, Lhalung Paldor, reiste zu dieser Zeit nach Amdo un pflanzte den Vajra-Samen der Ngakpa-Tradition in Rebkong. Er war besonders versiert in der Praxis Vajrakilayas. Die Nachkommen von Lhalung Paldor, bekannt als die acht großartigen Ngakpas Rebkongs, praktizierten an acht unterschiedlichen Orten. Alle von ihnen vervollständigten erfolgreich ihr altes, geheimes spirituelles Wissen und erreichten Verwirklichung. Die Nachkommen dieser acht großartigen Ngakpas führten ihr altes und geheimes Wissen weiter und integrieten es in ihr tägliches Leben.

Rigdzin Palden Tashi (1688-1743) war der größte Verbreiter des Rebkong Ngak Mang und war bekannt als der König der Ngakpas.
Kyanglung Palchen Namkha Jigmed (1757-1821) war der leitende Meister des Rebkong Ngak Mang. Er war der Gründer der 1900 Ngakpa-Gruppe in Kyung Gon Rebkong/ Amdo.Ngak Mang Institut (NMI)
Im Jahre 1999 wurde das Ngak Mang Institut in Xining, Qinghai (Amdo) gedründet. Das Ziel dieses Instituts ist die Förderung und Bewahrung der Ngakpa-Tradition in einer modernen, dynamischen Gesellschaft. NMI hält den Status der Rebkong Ngak Mang aufrecht. Es ist derzeit das einzige offizielle Institut für die Förderung der Ngakpa-Tradition in Tibet. NMI sammelt Ngakpa-Texte, bewahrt sie dadurch, dass sie neu aufgelegt werden und als Neuerscheinungen herausgegeben werden. Das Institut mimmt auch Belehrungen älterer Praktizierender auf, um so die Zukunft der Ngakpa-Kultur zu schützen.Die Studenten des NMI betreiben Projekte im Bereich der Kultur, Ausbildung und Gesundheit seit 2000. Es gibt zwei Haupt-Ngak-Mang-Schulen. Eine Ngakpa-Jungen Schule und eine Ngakmo-Mädchen Schule. Die ersten zwei Jahre lernen die Schüler Tibetisch und Mathe. Danach findet drei Jahre eine Spezialisierung in einem Wahlfach statt, wie Handarbeit, traditionelle Kunst oder Medizin. Die übrigen fünf Jahre werden die traditionellen Ngakpa-Studien erlernt, was tantrische Philosophie und Praxis einschließt.Ngak Mang International
Das NMI hat über die ganze Welt verteilt Organisationen, die ihm angschlossen sind. Sie dienen alle dem Zweck die Ngakpa-Tradition zu bewahren und die Ngakpa-Kultur in der modernen Gesellschaft aufrecht zu erhalten. NMI wird seit 1999 als gemeinnützige Organisation betrieben.
Das NMI und die angschlossenen Organisationen bemühen sich darum das Wissen über die tibetische Ngakpa-Tradition an eine breite Öffentlichkeit zu bringen.
In diesem Sinne arbeitet auch der gemeinnützige Verein Ngak Mang International e.V., der seinen Sitz in Deutschland/ Frankfurt a.M. hat.In einem Satz
„Die Ngakpa-Tradition ist das Wissen, wie man ein perfekt ausgeglichenes Leben gestalten kann.“
Ursprünglich: Ngakpa-Tradition presentation by Dr.Nida ChenagtsangMit Ergänzungen von Oliver Ohanecian.